Tausche Delphin gegen Kamel...

Montag 17.10.2006

Odometer

121'555km

Was man im Outback so alles sieht und nicht sehen will...

Nachdem es in Perth zu regnen begonnen hat, gehts zurück ins Outback. Über 2000 Kilometer ist die direkte Strecke von Perth zum Ayers Rock. Das ist unser nächtes Ziel. Da wir Offroad quer durchs Outback und durch Aboriginies Communities düsen werden, benötigen wir noch entsprechende Permits. Dann gehts los.

Was sieht man denn alles so unterwegs im Outback? Wenn man genau hin schaut, dann staunt man nicht schlecht, wie viele Blumen und sogar Kürbisse am Strassenrand wachsen. Unübersehbar sind die unzähligen Auto-Wracks, die neben der Strasse verrosten. Wenn man zur richtigen Zeit unterwegs ist, trifft man auch auf wahnsinnige Velofahrer, die an einem Rennen teilnehmen. Dazu muss gesagt werden, dass weite Abschnitte der Strecke äusserst sandig und auch mit dem Auto kein Zuckerschlecken sind. Aber mit dem Velo? Man trifft auf Aboriginies, die Reto nach Ganscha (Dope) fragen. Und hin und wieder trottet auch gemütlich ein Kamel über die Strasse.

Was wir aber lieber nicht gesehen hätten, ist ein entgegenkommendes Fahrzeug, dass uns einen Stein in die Windschutzscheibe geschleudert hat. Aber am Übelsten ist der Moment, als wir unser Zelt aufstellen und sehen, dass sich vermutlich ein Hering durch unser Innen- und Aussenzelt gefressen hat. Das heisst, unser Zuhause hat massiv Schaden genommen. Grösseres moralisches Tief bei Chris. Kleber gezückt und Zelt geflickt bei Reto. Härtetest Neuseeland steht noch bevor. Wir werden berichten ;-)

Die 7 Leben eines Kängurus

Je weiter südlicher wir fahren, desto grüner wird es. Es ist auch "Wildflower Season" und es blüht um uns herum. Erstaunlich, wie man sich über ein bisschen Farbe in der Landschaft freuen kann ;-)

Die Pinnacles sind Steinformationen, die wie riesige Termitenhügel aussehen. Auf dem Campingplatz lernen wir zwei Bündner kennen. Gemeinsam fahren wir in unserem Auto zu den Pinnacles, wo wir den 3.5km Rundweg zu Fuss in Angriff nehmen. Da die Pinnacles bei Sonnenuntergang am schönsten sind, ist es bereits spät. Interessanterweise hat der Rundweg aber eine Sackgasse (?), die uns beim Eindunkeln doch langsam etwas unruhig werden lässt. Um nicht noch länger nach dem richtigen Weg zu suchen, frage ich einen Autofahrer nach dem Weg. Dieser hält uns vermutlich für die dümmsten Touristen, die auf einem Rundweg verloren gehen können. Aber egal. Wir finden wenigstens unser Auto bevor es richtig dunkel ist. Wir denken alle, dass unser Abenteuer für heute überstanden ist. Doch falsch gedacht. Auf dem Rückweg stürzt sich ein suizidgefährdetes, riesiges Känguru aus dem Nichts vor unser Auto. Ich bin überzeugt, dass wir das Tier überfahren haben. Fluchend und nochmals fluchend, steigen wir aus, um den Schaden zu begutachten. Doch, offenbar haben nicht nur Katzen sieben Leben. Kein Känguru weit und breit. Entspannung setzt ein.

Stadtleben in Freemantle - Perth

Nach all dem Outback geniessen wir wieder einmal das Stadtleben. Wir bummeln durch Freemantle, schlemmen uns durch Seafood, Bratwurst und Crêpe. Schmökern in Buchläden und machen eine Tour durch eines der ältesten Gefängnisse in Australien. Erstaunlich, unter was für Bedingungen die Gefangenen bis vor kurzem noch hier gelebt haben. Keine Toilette in den Zellen, dafür Eimer. Übelst.

Monkey Mia

Bekanntes Resort um Delphine zu sehen. Sehr touristisch. Kanu's und kleine Boote können gemietet werden.

GPS: 25°47'39.2"S / 113°43'00.7"E

Attraktivität

The Pinnacles

Spezielle Steinformationen, die sich über Jahrtausende entwickelt haben. Rundkurs von 3.5km kann zu Fuss oder mit dem Auto besucht werden.

GPS: 30°29'55.7"S / 115°04'06.2"E

Attraktivität

Freemantle Prison

Es werden verschiedene Touren zum ehemaligen Gefängnis von Freemantle angeboten. Es ist auch möglich die weitläufigen Stollen unter dem Gefängnis zu besichtigen.

Attraktivität

Great Central Highway

Wird als echtes Outback-Adventure beschrieben. Ist aber lediglich eine 1500km lange dreck/sandpiste die von Leonora nach Uluru führt. 2 Bewilligungen sind nötig, da die Strecke durch Aboriginal Land führt.

http://www.dia.wa.gov.au/Land/Permits

Attraktivität

Ayers Rock (Uluru)

Die totale Touristenattraktion. Man steht Schlange um den Sonnenauf- oder untergang sehen zu können. Die Besteigung des Uluru's wird nicht gern gesehen und kann wegen Wind oder Hitze geschlossen sein.

GPS: 25°20'20.5"S / 131°03'31.3"E

Attraktivität

Traumstrände...

Im Cape Range National Park finden wir weitere Traumstrände. Das Ningaloo Reef liegt in Schwimm-Distanz zum Beach. Schildkröten und Rochen begleiten uns beim Schnorcheln. Genial! Man merkt aber, dass wir etwa 1000km weiter südlich sind. Das Wasser ist bereits deutlich kühler und der kräftige Wind sorgt für sandgestrahlte zarte Haut ;-)

...und Strände

Doch nicht alle Strände sind Traumstrände. Einer unserer vermeintlichen Traumstrände ist äusserst speziell. Baden unmöglich, ausser man möchte mit Crocs um die Wette schwimmen. Zum Sonnenuntergang zerstechen uns tausende von Sandflies, welche nach Sonnenuntergang von riesigen Mücken abgelöst werden. Dann trampeln plötzlich Dutzende Kühe um unser Zelt, bevor in der Nacht unzählige kleine Krebse unser Nachtlager umstellen. Hmmm.... und warum genau sind wir hier?

Duschen mit Emus und Kängurus

Im Cape Range Nationalpark gibt es kein Wasser. Das heisst, man muss sowohl Trinkwasser, als auch Wasser für den täglichen Gebrauch selbst mitbringen. Als einzige Ausnahme gibt es am Anfang des Parks einen Wasserhahn, der sowohl von Touristen, als auch der lokalen Tierwelt benutzt wird. Das heisst dann, dass man sich beim Duschen mit den Emus und Kängurus abwechselt. So macht duschen erst richtig Spass ;-)

Delphine, Pelikane und Stromatolites

Früher hat ein Fischer einige Delphine vom Boot aus gefüttert. Heute kommen die Delphine direkt an den Strand, wo sie einige Fische erhalten und man bis auf wenige Meter an die wilden Tiere herankommt. Das ist Monkey Mia. Doch nicht nur Delphine gibt es hier. Auch Pelikane scheinen von den "fliegenden" Fischen gehört zu haben. Jeden Abend warten Sie auf die Rückkehr der Fischer, bis auch ihnen ein Stücken Fisch ins Maul fliegt.

Auf dem Weg nach Monkey Mia kommen wir am Shell Beach vorbei. Naja, Muscheln gibt es ja beinahe überall. Aber nicht wie hier. Kein Sand, Kiesel oder Schlamm am Strand, dafür Millionen von kleinen Muscheln, so weit das Auge reicht. Je tiefer man gräbt, um so kompakter werden die Muscheln. Das geht soweit, dass die Muscheln sogar als "Ziegelsteine" im Hausbau verwendet werden.

Und dann gibt es noch die Stromatolites. Sie sehen wie tote Korallen aus, sollen aber lebende Organismen sein, die es schon vor Millionen vor Jahren gegeben hat. Hmmmm.... Dann vielleicht doch lieber Delphine. Da merke auch ich, dass sie lebendig sind ;-)

Wer hat die Fliege erfunden?

Kalbarri ist ein idyllisches, kleines Nest am Meer. Wir verwöhnen uns in einem Schweizer Restaurant und könnten eigentlich noch einige Tage hier bleiben. Wenn nur nicht die Fliegen wären. Während einer Wanderung im Nationalpark haben uns hunderte von Fliegen begleitet. Wer sich jetzt aber die freundlich, harmlosen Fliegen aus der Schweiz vorstellt, der hat weit gefehlt. Die Fliegen hier kriechen in Nase, Ohren, Maul oder Augen. Man kann gar nicht schnell genug mit der Hand vor dem Gesicht wedeln, schon sitzt einem wieder das nächste Biest in der Nase. Wenn man genug Fliegen geschluckt und die Eitelkeit ablegt hat, gibt es zum Glück Alternativen. Die Fliegennetze über dem Kopf sind nicht besonders sexy, aber dafür effektiv.

Sprachlos am Ayers Rock

Wow. Da fehlen einem die Worte. Der Ayers Rock ist wirklich beeindruckend. Im unendlichen Nichts steht einer der grössten Monoliten der Welt. Was kann man da noch anfügen?

Kings Canyon

Nördlich von Uluru liegt der Kings Canyon in dem man eine schöne Rundwanderung unternehmen kann.

GPS: 24°15'20.3"S / 131°34'11.8"E

Attraktivität

The Olgas (Kata Tjuta)

In Sichtdistanz zum Ayers Rock befinden sich die Olgas: riesige domartige Felsen, die etwas schräg aus dem Boden ragen. Man kann 2 Wanderungen unternehmen.

GPS: 25°18'00.3"S / 130°43'24.9"E

Attraktivität