Quad Bikes, Tracktoren und tonnenweise Schafe

Auf etwas haben wir uns in Neuseeland besonders Gefreut: Christine und John auf ihrer Schaf-Farm zu besuchen. Wir haben die beiden auf einem Segelboot in Tonga kennen gelernt und sie haben uns auf ihre Schaf-Farm in der Nähe von Gore eingeladen. Als Erstes bekommen wir eine Tour der Farm un ich darf mit einem coolen Quad-Bike auf der Farm rumfräsen :-) Christine zeigt uns wie sie mit den Hunden die Schafe kontrollieren kann und erklärt uns die Farm. Nachdem uns John gezeigt hat wie man ein Schaf scheert ist die Reihe an mir. Ich kann das blöde Schaf nicht einmal zum Scheerplatz schleppen weil es viel zu schwer ist und sich völlig unkooperativ anstellt. Nachdem John das Schaf auf den Boden gelegt hat mache ich meinen ersten Scheer-Versuch. Es ist ein seltsames Gefühl in die warme und ölige Wolle zu fassen. Dabei muss ich immer aufpassen, dass ich keine Körperteile abrasiere, die das Schaf vielleicht noch braucht. Ich glaube ich behalte meinen Job als Designer vorübergehend noch...

Am nächsten Tag helfen wir die Wolle sortieren während Christine und John einige Schafe scheeren. Danach zeigt mir John wie man mit dem riesen Traktor Felder mäht. Ich fühle mich schon wie ein echter Farmer: in Overall und Gummistiefeln mähe ich 4 Felder während ich grauenhafte Country-Music höre :-)

Natürlich ist Chris fasziniert von den neugeborenen Lämmchen und hilft die älteren Lämmer mit Trinkflaschen zu füttern. Sie knuddelt Schafe, Hunde und hilft die Schafe zusammen zu treiben indem sie lustige Geräusche und Gesten macht oder versucht die Schafe in Schweizer-Deutsch anzuschreien (was diese offensichtlich nicht verstehen).

Wir wären ja keine Schweizer, wenn wir nicht zum Abschied noch ein Käse-Fondue gekocht hätten.

Obwohl die ganze Farm-Tierli Erfahrung cool war bin ich jetzt mehr verwirrt als vorher: soll ich jetzt zuerst das Jet-boat oder doch das Quad Bike kaufen?

Eine Stadt voller Adventure

Queenstown ist eine Stadt voller Action Adventures. Hier kann man wählen zwischen Bungee-Jumping, River-rafting, Jet-boating und tausend anderen völlig unnützen adrenalin-geladenen Aktivitäten. Nachdem wir beim Bungee-Jumping zugeschaut haben beschliessen wir uns in einem Jet-Boat durch den Shotover Canyon katapultieren zu lassen. Nachdem wir mit Spritzjacke und Rettungsweste ausgerüstet sind steigen wir ins kleine Jetboat. Der Unterschied zwischen einem Jet-boat und einem gewöhnlichen Boot ist die Fähigkeit des Boots über die Wasseroberfläche zu rasen und dabei nur 10cm Tiefgang zu haben. Die 2 Jet-Triebwerke speien 800 Liter Wasser pro Sekunde und sind extrem manövrierfähig. Die Fahrt ist spektakulär. Ich glaube so ein Jet-Boat würde sich auch gut in unserem Garten machen, leider kommen sie mit einem Preisschild von 300'000.-

Als nächstes hüpfen wir in eine Gondel und fahren den Berg hoch, nur um auf einem Rodel-Schlitten wieder runter zu schiessen. An gewissen Stellen der Bahn kann man mit dem Bob sogar vom Boden abheben :-)

Nachdem wir genug Geld für komplett unnützes Zeug ausgegeben haben fahren wir weiter Richtung Te Anau, dem Startpunkt zum Milford Sound.

Milford sound

Auf dem Weg von Te Anau zum Milford Sound windet sich die Strasse ein Bergtal hoch zu einem Tunnel. Es ist definitiv kein Schweizer Tunnel: es ist kaum beleuchtet und hat unzählige tiefe Schlaglöcher und einen eingebauten Wasserfall (obwohl wir glauben, dass der Wasserfall nicht so geplant war) Glückerweise ist es ein Einbahn-Tunnel, somit brauchen wir wenigstens keine Angst zu haben im Dunkeln gegen einen holländischen Camper zu knallen :-)

Im Milford Sound borden wir eines der Touristen-Schiffe. Wir sind relativ früh und können somit dem Massenansturm aus den Tourbussen ausweichen. Wir fahren den steilen Ufern nach zu verschiedenen spektakulären Wasserfällen. Delphine surfen in der Bugwelle des Schiffes bis wir fast das offene Meer erreichen. Auf dem Weg zurück zu Hafen bekommt Chris endlich ihre Chance doch noch nass zu werden als wir fast unter einem Wasserfall durchfahren.

Auf dem Rückweg, während wir vor dem Einbahn Tunnel warten, können wir ein paar Kea's (Berg Papageien) zuschauen wie sie ein geparktes Auto demontieren. Kea's sind für ihr destruktives Verhalten berüchtigt, weil sie Gummidichtungen und Scheibenwischer zerstören. Es ist lustig den putzigen Kerlchen zuzuschauen (solange es nicht unser Auto ist, das sie auseinandernehmen)

Pinguine und Albatrosse

Weil Chris keine Pinguine in der Antarktis sehen kann (wie wir ursprünglich einmal geplant hatten) besuchen wir die Otago Halbinsel in der Nähe von Dunedin um dort eine Pinguin Tour zu machen. Man spaziert zu Unterständen von wo aus man Gelb-Augen-Pinguine beobachten kann. Die Otago Halbinsel ist einer der Wenigen Orte wo man diese Seltenen Tiere sehen kann. Am Abend gehen wir dann zum Strand um die Heimkehr der kleinen blauen Pinguine zu sehen. Um 10Uhr kommen sie aus dem Wasser, überqueren den Strand and klettern zu Ihren Nestern die steile Küste hoch. Sie scheint unsere Anwesenheit kaum zu interessieren, denn sie wackeln nur einige Zentimeter entfernt vor unseren Füssen durch.

Die Otago Halbinsel hat die einzige Albatross-Kolonie auf dem Festland. Es ist lustig diesen Riesenvögeln bei Starten und Landen zuzuschauen. Weil sie 80% ihres Lebens auf dem Wasser verbringen sind ihre Beinmuskeln unterentwickelt und sie sind es sich nicht gewohnt auf harten Oberflächen zu landen. Darum enden die meisten Landungen mit einem Überschlag and ihre Starts sind alles Andere als Elegant.