Kontrastprogramm pur

Montag 22.05.2006

Butantan Institute

1500, Doctor Vital Brazil Avenue
05503-900 Sao Paulo, Brazil

www.butantan.gov.br

Lage / Attraktivität

Vom Regen in die Traufe?

Unser Plan ist den politischen Spannungen im Norden Südamerikas auszuweichen. Deshalb wollen wir, nachdem wir die Familie von Chris in Sao Paulo besucht haben, weiter in die Südsee fliegen. Doch kurz vor unserem Abflug nach Sao Paulo hören wir, dass dort an verschiedensten Orten die Polizei angegriffen wird (60 Polizisten werden getötet und ein Drittel der öffentlichen Busse gehen in Flammen auf). Der Grund der Unruhen ist eine Gefängnisrevolte. Die Behörden haben versucht am Muttertag einflussreiche Mafia-Bosse in ein Hochsicherheitsgefängnis zu verschieben. Truppen werden in Alarmbereitschaft versetzt, um im Notfall Eingreifen zu können. Schulen und Büros bleiben geschlossen. Wir beschliessen trotzdem zu fliegen. Als wir eintreffen scheint sich die Lage beruhigt zu haben. Wir erfahren, dass die Häftlinge Forderungen nach Grossbildfernsehern gestellt haben, um die WM in Deutschland sehen zu können (...es lebe der Sport). Weiter wollen sie Mobiltelefone für die Mafia-Bosse, damit sie ihr Business besser vom Gefängnis aus steuern können (verständliche Forderung). Der Bürgermeister von Sao Paulo konnte eine Einigung erzielen (Details des Deals wurden nicht bekannt gegeben.)

Wir geniessen die Tage in Sao Paulo bei Lincoln & Pat (Onkel von Chris) in Alphaville, einer eingezäunten Community für die besser Betuchten. Wir besuchen das Butantan Institut, wo Schlangen gezüchtet und gehalten werden, um Anti-Serum zu erzeugen. Neben der Forschungsanlage kann man ein historisches Museum sowie ein Gebäude besuchen, in dem verschiedenste Schlangen, Spinnen, Skorpione, Frösche und anderes giftiges Geviech besichtigt werden kann.

Hotel Tabatinga

Hotel direkt am Strand von Tabatinga. Gutes Essen

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Ubatuba / Tabatinga

Übers Wochenende fahren wir aus dem stinkenden Sao Paulo an die Küste, nach Ubatuba und Tabatinga. Unser letzte Bade-Beach war in Costa Rica. Um so mehr geniessen wir das herrliche Klima, unseren Bootsausflug und das planschen im Meer. Dabei kommen aber auch die ersten Zweifel auf, ob wir doch in Südamerika hätten bleiben sollen. So weit weg scheinen all die Probleme und Schwierigkeiten zu liegen.

Weshalb wir einen Toyota fahren ;-)

Wir haben etliche Mails erhalten, mit dem Wunsch nach Photos und Berichten, in denen endlich ein richtiges Adventure-Auto-Problem gelöst werden muss. Naja... da wir das mit unserem Toyota "leider" nicht liefern konnten, hier die Ersatz Bilder und Storie ;-)

Bereits auf dem Weg an die Küste hatten wir eine Weihnachtsbeleuchtung im Cockpit, weil sämtliche möglichen Warnleuchten aufblinkten. Hmmm... was nun? Wenn man einfach weiter fährt, dann gehen die Lichter ja irgendwann aus. Und richtig, sie gingen aus. Anstelle der Lichter kam dafür Rattern und Knurren aus dem Motor. Aber vielleicht verschwindet das ja auch. Der Lärm wird aber jeden Tag schlimmer und als wir am Sonntag zurückfahren sollten, entschied sich Lincoln dann doch eine Garage zu suchen. Nach langem Herumsuchen, bei dem wir von einem Ort an den nächsten geschickt werden (kennen wir das nicht irgendwoher?), finden wir tatsächlich einen Mechaniker, der arbeitet. Wir dachten, es müsse nur der Keilriemen nachgezogen werden, der mittlerweile lose im Motor herumschleuderte. Doch weit gefehlt. Der halbe Motor musste ausgebaut werden, da viel mehr defekt war. Mit einer Klemme wurde dann ein gesprungenes Teil provisorisch befestigt, bevor die Hälfte des Motors wieder eingebaut wurde. Erstaunlicherweise war auch keine einzige Schraube übrig. Dafür verrechnete der Mechaniker auch gleich einen ganzen Monatslohn für seine Dienstleistungen. Ach ja, das Auto ist übrigens ein Nissan ;-)

Und schon heisst es wieder Abschied nehmen....

Viel zu schnell vergehen die Tage in Sao Paulo und schon bald heisst es wieder Abschied nehmen. Doch vorher gibt es noch ein ausgiebiges Familien-Schlemmen, zu dem wir von Mildred & Renato (Tante von Chris) eingeladen werden. Glücklicherweise konnte Amy (Cousine von Chris) den Spital trotz Lungenentzündung wieder verlassen und mit Henrique und ihrer Tochter Isabella beim Family-get-to-gether dabei sein. Nach 4 Monaten "alleine" herumreisen, war es toll, wieder bekannte Gesichter zu sehen und verwöhnt zu werden. Danke vielmals und wir vermissen Euch!

"The land of the free..." - Yeah right...

Nach einem Nachtflug landen wir am Morgen in Los Angeles. Unser Flug nach Samoa geht erst um Mitternacht und so haben wir einen ganzen Tag Zeit in L.A.

Wir hätten nicht gedacht, dass wir bereits nach 12 Stunden Südamerika so vermissen würden. Aber die Freundlichkeit der Südamerikaner steht im krassen Gegensatz zur Emigration in L.A. Kein Lächeln, kein freundliches Wort während wir wie Verbrecher eingewiesen werden, damit unsere Fingerabdrücke und ein Photo von uns genommen werden kann. Please, I want to go back!!!

Auf dem Flughafen suchen wir vergebens eine Gepäckaufbewahrung für unser Handgepäck. Seit dem 11. September wurden sämtliche Baggage-Storages aufgehoben. Eine nette, alte Dame der freiwilligen(!) Informationsstelle erklärt uns, dass man das Gepäck abholen lassen kann, um es irgenwo ausserhalb des Flughafens zu lagern. Nur mit dem Zurückbringen des Gepäcks sei es manchmal etwas schwieriger. Ok, dann halt nicht. Wir schleppen unsere Rucksäcke also mit nach Santa Monica und Venice Beach.

Es grenzt schon beinahe an einen Kulturschock, wenn man aus Südamerika kommt und dann durch Santa Monica schlendert. Dem Überfluss scheint nichts im Weg zu stehen. Wir nutzen die Vielfalt und gehen kurzentschlossen ins Kino, um uns den Da Vinci Code anzuschauen. Der Konsumrausch wird uns dann doch etwas zu viel und wir verbringen die restliche Zeit am Beach, bevor es wieder heisst: "Off we go"