Country-Hopping

Dienstag 18.04.2006

Odometer

102'037km

Zurück an die Sonne

Leider bleibt uns der Küstenhochnebel in den nächsten Tagen erhalten. Chile hat einige traumhafte weissen Strände, die wir im neblig feuchten Wetter aber nicht wirklich schätzen können. Und so zieht es uns wieder an die Sonne, zurück in die Berge. In den Bergen von La Serena gibt es mehrere Observatorien. Mamalluca in Vicuna ist eines davon, dass auch Führungen in der Nacht anbietet. Bis es soweit ist, besuchen wir noch eine Pisco Brennerei, bei der der Pisco auf den Bäumen wächst ;-) Die Führung im Observatorium ist spannend und nebst dem Mond und den Saturnringen können wir die verschiedensten Himmelsobjekte beobachten.

Endlich wieder Meer

Seit Costa Rica haben wir das Meer nicht mehr gesehen. Endlich sind wir wieder an der Küste und geniessen das Rauschen der Wellen. Nördlich von Santiago besichtigen wir eine ehemalige Walfangstation. Chile war früher sehr aktiv im Walfang, doch heute hat es sich dem Schutz der Tiere verschrieben. Nach einem leckeren Mittagessen in einem kleinen Fischrestaurant direkt in der Bucht, suchen wir uns den nächsten einsamen Campingplatz. Am Ende einer Bucht, hoch oben auf den Klippen, steht unser Zelt. Am Lagerfeuer staunen wir wieder einmal über die Millionen von Sternen über uns. Doch während wir schlafen, holt irgendjemand die Sterne vom Himmel und hängt dafür eine Hochnebeldecke hin - uähh - und das wird die nächsten Tage auch so bleiben. Wir fahren nach Valparaiso, das berühmt für seine „Trambahnen“ ist. Da Valparaiso auf unzähligen Hügeln direkt am Meer gebaut ist, wurden mehrere solcher „Trambahnen“ gebaut, die einem den beschwerlichen Weg hinauf abnehmen. Abgesehen vom Tramfahren mussten wir natürlich auch die Geschichte unseres „El Coche“ verfolgen, den wir ja bereits mit einem Kleber von Valparaiso übernommen haben ;-)

Einsam Unterwegs in Chile

Es scheint, als ob wir die Einzigen sind, die in Chile herumreisen. Meistens ist ausser uns niemand sonst auf den Campingplätzen anzutreffen. Das hat auch Vorteile; wenn der Park Ranger uns den absolut schönsten Platz zum Übernachten im Nationalpark Ingles zeigt und am nächsten Tag persönlich bis zum Anfang des Trekks führt. Anfangs geniessen wir die Einsamkeit noch sehr. Doch bald fühlen wir uns wie in „Shining". In Santiago de Chile gönnen wir uns deshalb ein nettes Hostal, in dem auch weitere Menschen sind ;-)

Argentinien, das freundliche Land

Auf der chilenischen Seite werden wir wieder gründlich kontrolliert. Sogar mit dem Drogenspührhund wird eine Runde durch unser Auto gedreht. In Argentinien scheint es dann wiederum keinen zu interessieren was wir einführen. Da wünscht man uns lediglich „Suerte“, viel Glück. Als wir dann wenig später in Rodeo auf den Camping fahren, werden wir dort empfangen, als ob wir lang ersehnte Freunde wären. Der Campingbesitzer führt uns stolz durch seinen Obstgarten, wo wir von jedem Baum ein „Versüecherli“ bekommen. Endlich können wir uns losreissen und Reto beginnt zu kochen, während ich nochmals „schnell“ ins Büro gehe, um uns zu registrieren. Nach einer dreiviertel Stunde findet Reto mich immer noch im Büro, wo mir Dutzende von hochinteressanten Fotos von Minen und Gesteinsformationen mit endlosen Erklärungen dazu gezeigt werden. Stunden später können wir doch noch mit dem Kochen beginnen.

Was ist mit „El Coche“ los?

Auf dem Weg nach Ischigualasto, ins Valle de la Luna, ruckelt unser „El Coche“ immer mal wieder. Auch ist die Fahrleistung deutlich gesunken. Bevor unser „El Coche“ in Tucuman genauer unter die Lupe genommen werden kann, müssen aber noch einige Hundert Kilometer zurückgelegt werden. Im Valle de la Luna wird dann auch noch unser Zelt auf die Probe gestellt. Als wir im Nationalpark ankommen, sehen wir in der Ferne dunkle Wolken und grelles Wetterleuten. Wir beschliessen dennoch im Zelt zu übernachten. Während ich bereits im Zelt liege, rüttelt es plötzlich wie wild am Zelt. Das Zerren nimmt weiter zu und wir müssen das Zelt zusätzlich abspannen. Mit Stirnlampen bewaffnet schlagen wir im Sandsturm weitere Häringe in den Boden, um das Zelt zu sichern. Der Spuk dauert kaum eine Stunde und dann ist es plötzlich wieder total windstill. Am nächsten Tag fahren wir in einem geführten Convoy von 3 Autos durch das Valle de la Luna, das für seine bizarren Felsformationen und Dinosaurierfunde bekannt ist. Leider können wir nicht das gesamte Tal besichtigen, da starke Regenfälle vor kurzem die Strasse weitgehend weggespühlt haben. Schade :-(

Santiago de Chile

Zufällig findet eben dieses Wochenende die grösste Flugshow in Südamerika statt. Keine Frage, dass wir dort hin müssen. Nebst Flugzeugen aus Südamerika sind auch Jets aus Nordamerika und Europa vertreten. Die Flugshow ist sehr militärisch. Während Reto begeistert den Flügen der Jets folgt, träumt Chris eher von etwas Süssem ;-)

El Teniente - die grösste unterirdische Kupfermine der Welt

In der Nähe von Rancagua befindet sich die grösste unterirdische Kupfermine der Welt. Seit 1904 wird in 3 Schichten rund um die Uhr Kupfer abgebaut. Nachdem wir mit kompletter Ausrüstung  versehen sind, geht's gleich mit dem Minibus tief in die Mine, wo wir zusehen können, wie die grossen Felsen zerkleinert werden. Leider war's das auch schon und einen weiteren Einblick in die Mine wird uns nicht gewährt. Nach der Minenbesichtung gehts dann weiter den Berg hinauf nach Sewell, der Minenstadt. Dort wohnten während der Boomzeit bis zu 15'000 Minenarbeiter mit ihren Familien. Die Minenarbeiter lebten weitgehend isoliert von der Aussenwelt und doch fehlte es ihnen an nichts. Es gab mehrere Kinos in Sewell, die jeweils die neusten Filme rund um die Uhr spielten. Bowling Bahnen, Tennisplätze, Läden - alles war vorhanden, um die Minenarbeiter zufrieden zu stellen. Heute leben kaum mehr Leute in der Nähe der Mine, sondern in der nahen Stadt Rancagua, von wo sie täglich mit Bussen in die Minen gefahren werden.

Zurück nach Argentinien

Der Weg nach Argentinien führt uns über den 4753 Meter hohen Paso del Agua Negro. Wiederum ist die Landschaft atemberaubend. Die Berge sind stark mineralhaltig und leuchten deshalb in den buntesten Farben. Beim Autofahren muss man weniger auf andere Fahrzeuge auf der Strasse achten, als auf plötzliche Ziegen, Kühe oder Pferdeherden, die für den Winter von den Bergen in tiefere Regionen getrieben werden. „El Coche“ mag die Höhe nicht wirklich und das Kühlwasser wird heisser und heisser. Damit wir ihm etwas Hitze nehmen, schalten wir die Heizung auf höchster Stufe ein und kurbeln dafür die Scheiben runter (wirkungsvoller Seeholzer-Mum-Trick) Dies wiederum gefällt „El Coche“ sehr gut ;-)

Tucaman, die Stadtführung der anderen Art

Während der durchschnittliche Tourist historische Gebäude und Museen besucht, klappern wir die autotechnischen Highlights der Stadt ab. Zuerst geht’s in die die offizielle Toyota Garage, wo der Werkstatt-Chef persönlich unser Auto probefährt, um festzustellen, dass glücklicherweise nichts gravierendes defekt ist. Unser „El Coche“ hat lediglich schlechten Diesel erwischt und der Kühlergrill ist mit Schlamm zugekleistert. Mit einigen Anrufen und Wegweisungen schickt er uns auf eine Schnitzeljagd durch Tucaman. Die erste Aufgabe ist einen Zusatzstoff für den Diesel zu finden, der die Einspritzdüsen wieder reinigen soll. Doch dies scheint nicht ganz so einfach zu sein. Erst beim 3. „Lubri-Shop“ finden wir jemanden, der den Zusatz verkauft, aber nicht die gewünschte Menge an Lager hat. Er verspricht aber, uns dies bis am Nachmittag zu besorgen. Also, weiter geht es zum Kühlerreinigen. Der Mann mit dem Hochdruckreiniger will jetzt aber gerade seine Siesta beginnen und vertröstet uns auch auf den Nachmittag. Wir wollen die Zeit dennoch sinnvoll nutzen und beschliessen einkaufen zu gehen. Doch auch dieses Unterfangen stellt sich als Schnitzeljagd heraus: Nach X-Fachen (äusserst netten) Erklärungen von Schulkindern, Hausfrauen und Security-Leuten finden wir das Einkaufszentrum nach einer halben Stunde und etlichen Kilometern 200m neben der Toyota Garage, wo unsere Schnitzeljagd durch Tucaman begonnen hatte. Am Nachmittag läuft dann alles problemlos ab und wir gönnen „El Coche“ zusätzlich eine Rund-um-Reinigung. Strahlend verlassen wir Tucuman Richtung Tafi del Valle.

Immer diese Schweizer!

Mit unserem Schweizer Nummernschild fallen wir natürlich überall sofort auf. In Tafi del Valle stehen wir am Strassenrand, um die Strassenkarte zu studieren, als uns plötzlich ein freundliches „Grüezi“ zugerufen wird. Ursi steht grinsend neben unserem Auto und fragt uns, ob wir nicht Zeit für einen Kaffee hätten. Und so lernen wir Ursi und Fritz kennen, die letzten Oktober nach Tafi ausgewandert sind. Wir werden noch zu einem Schwatz zu ihnen nach hause eingeladen und geniessen es wieder einmal schwiitzerdütsch plaudern zu können.

Weiter geht’s nach Cafayate

Von Tafi aus gehts am nächsten Tag nach Cafayate. Das gesamte Tal ist reich an Fundorten historischer Siedlungen, der ursprünglich indigenen Bevölkerung. Auf unserem Weg nach Cafayate besuchen wir das Pachamama Museum, das komplett aus runden Steinen gebaut ist. Ebenfalls auf unserem Weg liegt die ehemalige Siedlung der Quilmes-Indios, welche wir uns natürlich nicht entgehen lassen. In Cafayate bleiben wir einige Tage, um etwas auszuruhen und die Gegend zu erkunden. Eines unserer Ziele ist eine Wanderung zu einem Wasserfall. Anfangs wollen wir dies auf eigene Faust tun, doch glücklicherweise haben wir einen lokalen Führer engagiert. Es gilt mehrmals einen Fluss zu durchqueren, sich durch hohes Schilf zu schlängeln und felsige Hänge hinauf und hinunter zu kraxeln. Die Orientierung ist dabei extrem schwierig weil es keine Wege, sondern nur diverse Trampelpfade gibt die der Schlucht entlangführen.

Siete Tazas

Campingplatz im Nationalpark. Wunderschöner Platz über dem Fluss. Nur Kaltwasserduschen.

GPS: 35°28'25.5"S / 70°59'57.9"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Santiago Hostal Rio Amazonas

Kleines, sehr gemütliches Hostal an zentraler Lage. Sehr hilfsbereiter Besitzer, der uns Tipps zu seiner Heimat Ecuador geben kann. Schöne Inneneinrichtung.

GPS: 33°26'24.2"S / 70°38'05.6"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Quintay

Kleines Fischerdorf mit ehemaliger Wahlfangstation und Wahlmuseum.
Gutes Fischrestaurant.

GPS: 33°11'36.2"S / 71°41'59.7"W

Camping Laguna Verde

Campingplatz auf einer Klippe, 15km südlich von Valparaiso. Sehr schöne Aussicht auf die Lagune. Nette, hilfsbereite Besitzer.

GPS: 33°05'27.4"S / 71°43'31.9"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Camping Pichilangui

Campingplatz mit Cabanas und direktem Beachzugang. Man kann sehr schöne private Bathrooms mieten.

GPS: 32°08'09.6"S / 71°31'09.8"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Camping La Serena

Campingplatz an der Strandpromenade von La Serena.

GPS: 29°57'22.7"S / 71°18'17.5"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Camping Mamalluca

Campingplatz neben dem Observatorium. Terassenartige Anlage mit Pergola über Ess- und Zeltplätzen und grossem Pool. Nur Kaltwasserduschen.

GPS: 29°59'30.3"S / 70°40'48.4"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Camping Rodeo

Campingplatz in Obstplantage. Sehr herzlicher Besitzer (Hobby-Geologe).

Achtung: Zelt nicht unter Trauerweiden stellen (klebriges Harz)

GPS: 30°12'06.8"S / 69°06'45.1"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Valle de La Luna

Auf dem Parkplatz zum Eingang des Nationalpark darf campiert werden. Die WC/Duschen des Touristen-Zentrums darf man mitbenützen.
Achtung: Hohe Windgeschwindigkeiten

GPS: 30°09'49.9"S / 67°50'34.5"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Savoy Hotel La Rioja

Kleines, billiges Hotel am Stadtrand von Rioja.

GPS: 29°24'51.5"S / 66°51'49.5"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Campingplatz El Cadillal

ACA-Campingplatz nördlich von Tucaman.

GPS: 26°38'17.8"S / 65°11'29.6"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Hotel de Valle Surray

Kleines Hotel am Dorfeingang von Tafi del Valle. (Gratis-Wäsche-Service!)

GPS: 26°51'13.1"S / 65°42'31.7"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Quilmes Ruinen

Ruinen am Berghang der Quilmes Indiander, die hier 130 Jahre lang den Spaniern Wiederstand leisteten.

GPS: 26°27'55.8"S / 66°02'11.5"W

Lage / Attraktivität

Campingplatz Cafayate

Schöner Campingplatz Luz y Fuerza am Eingang zu Cafayate. Nähe Plaza.

GPS: 26°04'49.1"S / 65°58'37.2"W

Lage / Attraktivität

Hygiene WC / Duschen

Sicherheit / Parking

Pachamama Museum

Sehr schönes Museum, das aus verschiedenen Steinen gebaut wurde. Sehr interessante Führung über die Geologie und der Indigenen Bevölkerung der Region.

Lage / Attraktivität